Der HfMDK-Neubau entsteht in Bockenheim
Endlich eine Zukunftsperspektive: Der Neubau der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt entsteht auf dem Kulturcampus in Bockenheim.
Die gemeinsamen Pläne stellte Ministerpräsident Boris Rhein am heutigen Montag zusammen mit Wissenschaftsminister Timon Gremmels, Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef und der Frankfurter Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig auf einer gemeinsamen Pressekonferenz vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Standort und die Bauflächen stehen fest: Der Neubau der HfMDK wird auf drei Baufeldern in Bockenheim realisiert, ein rechtsverbindlicher Bauvorbescheid der Stadt Frankfurt liegt vor.
- Die Hochschule hat genug Platz: Die Baufelder bieten ausreichend Platz für die Umsetzung des genehmigten Raumprogramms der Hochschule.
- Eine unabhängige Umsetzung ist möglich: Der Neubau kann eigenständig geplant und gebaut werden, zeitlich losgelöst von anderen Bauprojekten in Bockenheim.
- Architekturwettbewerb: Die Realisierung des Hochschulneubaus erfolgt im Rahmen eines Architekturwettbewerbs des Landes, der noch in diesem Jahr ausgelobt werden soll.
- Finanzierung: Das Land wird den Neubau mit 170 Millionen Euro aus dem Hochschulbauprogramm HEUREKA fördern.
Der Neubau der HfMDK Frankfurt
Das Raumprogramm der HfMDK wird in mehreren Gebäuden in Bockenheim umgesetzt:
- der größere Teil südlich der Bockenheimer Landstraße
- in und neben der Dondorf-Druckerei
- auf dem sogenannten Tortengrundstück neben dem Bockenheimer Depot
Ein Studierendenwohnheim, das eine Mensa im Erdgeschoss beherbergen könnte, ist als Teil auf dem Tortengrundstück vorgesehen. Im Rahmen des Architekturwettbewerbs wird geklärt, wo und in welchem Umfang es letztlich realisiert wird.
Die bauliche Realisierung des Vorhabens erfolgt im Rahmen eines Architekturwettbewerbs des Landes, der noch in diesem Jahr ausgelobt werden soll. Das Land wird den Neubau mit 170 Millionen Euro aus dem Hochschulbauprogramm HEUREKA fördern.
Kunst- und Wissenschaftsminister Timon Gremmels hob die Bedeutung des Kulturcampus als offenen und integrativen Ort hervor: „Wir setzen heute ein klares Zeichen. Wir geben der HfMDK den Raum, den sie braucht. Mit dem Kulturcampus und dem neuen Standort der HfMDK etablieren wir nicht nur einen Ort der wissenschaftlichen Bildung und der Hochkultur, sondern einen lebendigen Raum für alle – mit Stadtteilanbindung, Soziokultur und offenen Räumen für Kunst und Begegnung. Außerdem schaffen wir bezahlbaren studentischen Wohnraum, der dringend benötigt wird. Ich danke allen, die diesen Weg mitgegangen sind und weiter mit uns gehen. Ich bin mir sicher: Der Kulturcampus wird ein Ort der Wissenschaft, der Kunst, der Begegnung und ein Symbol dafür, dass Politik gestalten kann.“
Dazu soll zukünftig auch das Frankfurt LAB beitragen: Die Stadt Frankfurt hat auf der heutigen Pressekonferenz bekanntgegeben, dass auf dem Gelände der Kunstbibliothek in Bockenheim das Frankfurt LAB neu gebaut werden kann.
» „Die Bekräftigung der Landesregierung, den dringend erforderlichen Neubau der HfMDK prioritär zu realisieren, ist ein starkes Signal in finanziell schwierigen Zeiten. Die Stadt Frankfurt hat wichtige Klärungen zu den in den letzten Jahren veränderten städtebaulichen Rahmenbedingungen in Bockenheim herbeigeführt. Wir danken allen, die an der Entscheidung mitgewirkt haben. Jetzt müssen wir gemeinsam dafür sorgen, dass alle weiteren Planungs- und Bauprozesse mit höchstem Tempo in einem belastbaren Zeitrahmen erfolgen und die notwendigen Finanzmittel für funktionale und qualitätsvolle Gebäude bereitstehen, damit nicht im Bestand die Lichter ausgehen, bevor der Neubau bezogen werden kann. Wir freuen uns, wenn die Stadt die Überlegungen aus den Planungswerkstätten der 2010er Jahren aufgreift und die Bockenheimer Landstraße in diesem Abschnitt neugestaltet. So kann ein urbanes Zentrum mit hoher Aufenthaltsqualität dort entstehen, wo heute noch der Autoverkehr dominiert und Fußgänger zu erheblichen Umwegen gezwungen sind.“ «Prof. Elmar Fulda, Präsident der HfMDK Frankfurt

Die Pläne der Stadt für das Frankfurt LAB
Da nun die Entscheidung des Landes vorliegt, die HfMDK auf dem Kulturcampus Bockenheim anzusiedeln, kann die Stadt Frankfurt in die konkrete weitere Planung einsteigen. Auf dem Gelände der Kunstbibliothek könnte nach einer Phase der Zwischennutzung das Frankfurt LAB neu gebaut werden. Fest steht, dass der Platz reicht für die entsprechende Planung. Demnach umfassen die neuen Räumlichkeiten eine Probebühne im Obergeschoss sowie einen ebenerdigen großen Saal (30 x 50 Meter), der direkt zugänglich und anlieferbar ist. Somit werden alle Raumbedarfe des LAB erfüllt, und die Situation verbessert sich im Vergleich zur aktuellen Situation in der Schmidtstraße im Frankfurter Stadtteil Gallus maßgeblich. Der Magistrat der Stadt Frankfurt wird auf Basis dieser Einigung einen Grundlagenbeschluss zum Bau des Frankfurt LAB erarbeiten. Entsprechende Planungsmittel sind bereits in den städtischen Haushalten eingestellt.