Die Hessischen Kunsthochschulpräsident*innen informieren über Verhandlungen um den Hochschulpakt 2026 bis 2030 – Status quo, Ziele und Perspektiven
Ende März dieses Jahres soll er vorliegen: der Hochschulpakt 2026 bis 2030. Die Verhandlungen der Hochschulleitungen mit dem Hessischen Minister für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels sowie Staatssekretär Christoph Degen laufen auf Hochtouren. Die Hochschulen stellen sich in diesem Zusammenhang auf für die Zukunft. Es geht um bauliche Fragen genauso wie um einen Aufwuchs im Personalbereich und der Ausstattung, um wichtige Bildungsaufgaben qualitätvoll wahrnehmen zu können. Auch die internationale Konkurrenzfähigkeit steht auf dem Programm. Was lässt der neue Hochschulpakt erwarten? Für 2026 und die Jahre danach gibt es aktuell noch keine konkreten Zahlen der Landesregierung.
Die Rektorin der Hochschule für Bildende Künste – Städelschule Frankfurt, Prof. Dr. Barbara Clausen, die Präsidentin der Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG), Prof. Dr. Brigitte Franzen sowie der Präsident der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) und Sprecher der Hessischen Kunsthochschulen, Prof. Elmar Fulda wollen auf die gute Entwicklung der vergangenen Jahre aufbauen, vor allem im Bereich des festangestellten Lehr- und Verwaltungspersonals. Längst ist der Fachkräftemangel auch in den Kunsthochschulen angekommen. Sie konkurrieren international um die besten und innovativsten Lehrpersonen. Hier müssen die Rahmenbedingungen stimmen, um sie nach Hessen zu holen.
Kunsthochschulen bilden aus für den drittgrößten Arbeitssektor in Deutschland: die Kreativwirtschaft. Hessen will auch hier weiter an der Spitze mitspielen. Die Leitungen der hessischen Kunsthochschulen fordern deshalb einen Hochschulpakt, der ihnen die Voraussetzungen dafür bietet.
Für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des international renommierten deutschen Kunst- und Kultursektors spielen die Kunsthochschulen eine zentrale Rolle. Kunst und Kultur liefern elementare Bausteine für ein offenes und demokratisches Miteinander. Kreativität ist eine der wichtigsten Ressourcen von morgen.
„Die hessischen Kunsthochschulen stehen für Kreativität und Innovation. Durch Kunst, Musik, Tanz, Theater, durch Design und Gestaltung, sowie die wissenschaftlichen Fächer wie z.B. Philosophie, Kunst-, Design- und Musikgeschichte und -theorie bauen die Kunsthochschulen aktiv an unserer demokratischen Grundhaltung mit. Wir reflektieren und entwickeln damit die Gesellschaft und unterstützen das Ziel der Landesregierung, Hessen auch in herausfordernden Zeiten voranzubringen. Dazu benötigen wir verlässliche Finanzierungen. Sparrunden in den ohnehin notorisch „auf Kante genähten“ Bereichen Kunst und Kultur gefährden die Innovationspotentiale unseres Landes.“
Die Erwartungen der HfMDK
Für die HfMDK formuliert Prof. Fulda vier Erwartungen an den Hochschulpakt 2026 bis 2030:
- die rasche Verbesserung der Raumsituation und der digitalen Infrastruktur im Bestand
- die Sicherung der Zukunftsfähigkeit durch Entscheidungen zum Neubau – nach 15 Jahren ergebnisloser Diskussion
- „gute Arbeit“ durch die Umwandlung von Lehrbeauftragungen in feste Stellen
- neue, innovative Studienangebote (wie Master Bigband, Filmschauspielen und Elementare Musikpädagogik) weiterführen durch Verstetigung befristeter Budgetlinien
Zur Situation der HfMDK meint Elmar Fulda: „Seit 15 Jahren wird der Neubau der Hochschule diskutiert, aber nichts geht voran. Das ist ein Skandal und ein Schlag ins Gesicht der fast 1.400 Hochschulangehörigen, die hier in Frankfurt studieren und in Kunst, Forschung, Lehre und Verwaltung arbeiten. Hier kann Hessen besser. Wir freuen uns über die genehmigte Finanzierung. Aber wir brauchen endlich eine konkrete Umsetzung – wo auch immer.“
Die Erwartungen der HfG
Vom Hochschulpakt erwartet Prof. Dr. Brigitte Franzen für die Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach:
- die Verstetigung der neuen Mittelbaustellen für die Sicherung der Betreuung in der Lehre,
- die Fortführung des erfolgreich begonnenen Projekts Gesamtneubau im Hafen Offenbach
- die Verankerung von Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsaufgaben, sowie die Verstetigung von Sondertatbeständen im Budget.
Brigitte Franzen weist zudem darauf hin: „Die besonderen Bedarfe von KI und Robotik mit Ressourcen sollten an der Hochschule für Gestaltung verstärkt werden. Diese Themen erfordern eine langfristige Planungssicherheit, denn Kunst und Design spielen eine wichtige Rolle für die Weiterentwicklung dieser Zukunftsbereiche.“
Die Erwartungen der Städelschule
Auch für die Städelschule formuliert Prof. Dr. Barbara Clausen konkrete Erwartungen an den Hochschulpakt 2026 bis 2030:
- Solides zukunftsfähiges Sockelbudget und Verstetigung befristeter Mittel (Profil A u. B, QuiS, etc) im Sockelbudget
- Konsequente Umsetzung von Barrierefreiheit an den verschiedenen Standorten
- Planungssicherheit für die Beschäftigten und für die Städelschule durch die Finanzierung von unbefristeten Stellen
- Verbesserung der Personalausstattung im Hinblick auf Unterbesetzung bzw. Nichtbesetzung in mehreren Bereichen“.
Pressekontakte
Hochschule für Bildende Künste ‒ Städelschule
Hannah Blum
Referentin der Hochschulleitung
M +49 (0) 151 2031 2842
E hannah.blum@staedelschule.de
Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main
Katja Kupfer
Pressesprecherin/Leitung Presse und Hochschulkommunikation
Gleichstellungsbeauftragte
M +49(0)179.45 65 686
E kupfer@hfg-offenbach.de
Hochschule für Gestaltung (Offenbach am Main
Jens Balkenborg
Digitale Kommunikation/stellv. Pressesprecher
Presse und Hochschulkommunikation
T +49(0) 69 80059-172
E balkenborg@hfg-offenbach.de
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt
Dr. Sylvia Dennerle
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