Projekte
Vermittlungsformate intern und extern
Im Rahmen von Co-Teachings erproben die MA CoDE Studierenden das gemeinsame Unterrichten im Team sowie die kollaborative Abstimmung und Vermittlung von Themenschwerpunkten. In den vergangenen Jahren wurde diese Unterrichtsform in der Sparte Tanz in verschiedenen Bereichen der Breitenarbeit aber auch interdisziplinär auf Festivals und in Tanzhäusern eingeführt. Das gemeinsame Unterrichten wird an spezifischen Themen und Zielgruppen in der Vermittlung erprobt und anschließend mit der von Motion Bank entwickelten Annotations-Software Piecemaker evaluiert.
MA CoDE Studierende unterrichten in ihrem Studium Profitrainings in täglich wechselnden Einheiten – diese sind für Tanzhäuser oder Choreografische Zentren konzipiert. Für aufeinander aufbauende Einzel- und Team-Teachings werden Themenschwerpunkte entwickelt und der Zugang zu verschiedenen modernen und zeitgenössischen Tanztechniken trainiert und exploriert. Derartige thematische Unterrichtswochen fanden bisher am Choreografischen Zentrum K3 in Hamburg, dem HZT in Berlin sowie regelmäßig in den vergangenen Jahren am Tanzlabor_21 statt. Dieses Format wird gemeinsam mit den Studierenden durch verschiedene Feedback-Verfahren evaluiert.
Um Möglichkeiten für einen Austausch zwischen den verschiedenen MA CoDE-Generationen mit den aktuellen Studierenden zu individuellen Lehransätzen zu schaffen, wurde dieses Format ins Leben gerufen. In einwöchigen Arbeitstreffen interagiert das gesamte MA CoDE Netzwerk zu neuesten Arbeitsansätzen im Studio und in gemeinsamen Diskussionen. Mit Hilfe dieses Formates werden Erfahrungen aus dem Arbeitsfeld in den Studiengang zurückgetragen und gleichzeitig weiterentwickelte Arbeitsprozesse aus dem laufenden Studium offengelegt. Dieses Format hat eine wesentliche Schnittstellenfunktion zwischen Ausbildung und Beruf.
In Abstimmung mit verschiedenen Veranstaltungshäusern werden Austausch- und Unterrichtsformate entwickelt, die dort mit anderen Studierenden oder der freien Szene diskutiert werden. Beispiel für ein solches Projekt ist das einwöchige Hamburger Training Total-Format, das, angelehnt an das Format Treffen Total von Jenny Beyer / Sweet&Tender, einen offenen Raum für gemeinsames Arbeiten und Reflektieren zum Thema Profitraining im zeitgenössischen Tanz schafft. Das Format findet in Kooperation mit K3, Zentrum für Choreographie / Tanzplan Hamburg statt und die Studierenden des MA CoDE erforschen im Austausch mit Hamburger Tanzschaffenden die Gestaltungsmöglichkeiten von Profitrainings. Eine Fortführung ist in Planung. Auch die Kooperation mit dem Tanzhaus NRW zur Tagung Physical Dramaturgy soll fortgeführt werden.
Neben den Diskussionen zur Kulturellen Bildung und einer Einführung in diesen Arbeitskontext werden mit dem Ausbildungs- und Arbeitsplatzprojekt Joblinge sowie dem kulturellen Bildungsprojekt „KulturTagJahr“ der Altana Kulturstiftung der direkte Austausch mit der Zielgruppe ermöglicht. Neben der Beteiligung der Studierenden sind Alumni des Studiengangs seit einigen Jahren im Leitungsteam des Projektes tätig und tragen damit die Studiengangsexpertise ins Arbeitsfeld.
Für den Studiengang MA CoDE spielen Feedback-Methoden eine zentrale Rolle. Sie dienen der permanenten Reflexion der eigenen Unterrichtsformate und sind wesentlich für Arbeitsprozesse und Dynamiken innerhalb der Gruppe. Neben der Anwendung bereits bestehender Methoden entwickelt MA CoDE eigene Formate, die fortwährend angewendet, evaluiert und optimiert werden.
Internationaler Austausch mit Ausbildungsinstitutionen
Im Rahmen der European Summer School besuchen M.F.A. Dance-Studierende der Hollins University (USA) gemeinsam mit den Studierenden des MA CoDE Unterrichte bei international renommierten Künstler*innen und Wissenschaftler*innen und tauschen sich miteinander aus. Die dreiwöchige Residenz in Frankfurt ist eine Kooperation mit dem Masterstudiengang Contemporary Dance Education der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, der Forsythe Company und dem Künstlerhaus Mousonturm. Sie fand 2014 und 2015 jeweils über 3 Wochen statt und soll auch in den kommenden Jahren fortgeführt werden.
In Zusammenarbeit mit der Riveria Hochschule in Outokumpu entstand das Format einer gemeinsam konzipierten Arbeitswoche, in der die finnischen Studierenden von den MA CoDE-Studierenden unterrichtet werden. Neben den hierfür im MA CoDE entwickelten Unterrichts-Curricula über einen mindestens einwöchigen Zeitraum in allen Ausbildungsklassen finden Gespräche mit Künstler*innen und weiteren Ausbildungsinstitutionen vor Ort statt. Gerahmt wird dieses Programm durch Lectures und Präsentationen, die die Arbeitsprozesse im MA CoDE offenlegen. Die Exkursion nach Outokumpu, Finnland, findet jährlich statt.
Für die Studierenden des MA CoDE in Frankfurt und des Master for Dance Didactics in Stockholm wird ein intensiver fachlicher Austausch konzipiert, der sowohl tanzpraktisch als auch diskursiv angelegt ist. Diese Kooperation wird 2016 zum zweiten Mal stattfinden und soll längerfristig in ein gemeinsames Forschungsvorhaben münden.
Neue Konzepte in der Ausbildung und im Arbeitsfeld
Physical Introductions sind ein von MA CoDE-Studierenden angebotenes Warm-Up für das Publikum, das einen physischen Zugang zu einer künstlerischen Arbeit ermöglicht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Einführungsveranstaltungen bietet sich hierbei die Chance, die künstlerische Handschrift der Choreograf*innen anhand von Übungen und konkreten Beispielen am eigenen Körper hautnah zu erleben. Mitmachen und Mittanzen ist erwünscht. Das Format wurde erstmals von Prof. Ingo Diehl für Tanz im August 2013 entwickelt und fand seitdem auch am Staatstheater Saarbrücken sowie regelmäßig am Tanzhaus NRW in Düsseldorf statt, wo es von der Alumna Anja Bornsek geleitet wird.
Das Format Physical Memories wurde zur tanzplattform Deutschland im März 2016 initiiert und im Zuge der Tagung zu Physical Introduction im Tanzhaus nrw im Juni 2016 weiter entwickelt. Hierbei handelt es sich um die physische und konzeptionelle Postreflexion von Aufführungsvorhaben. In Verknüpfung mit dem Zuschauerformat Physical Introduction werden Vorstellungserfahrungen im Anschluss an die Performance somatisch ermittelt.
Das Mentoring-Programm unterstützt die Entwicklung individueller Arbeitsschwerpunkte der Studierenden. Um mit einer größeren Gruppe fachlicher Mentoren zusammenzukommen, wird zum Ende des 2. Semesters ein Speed-Dating veranstaltet, in welchem sich alle Teilnehmer*innen über ihre jeweiligen Expertisen und Biografien austauschen. Aus diesen Gesprächen werden von den Studierenden die einzelnen Mentor*innen in Absprache mit der Studiengangsleitung ausgewählt. Die folgenden Mentorings ziehen sich über ein gesamtes Semester und münden in einem offenen Austausch über die jeweiligen Prozesse und deren Einflüsse auf die weitere Arbeit.
In diesem Format führen MA CoDE-Studierende Interviews mit eingeladenen Tanzvermittler*innen aus dem Feld, die ihr intrinsisches Expertenwissen und ihre individuellen Arbeitsansätze teilen. Die Interviews werden dokumentiert und gesammelt, sodass ein wachsendes Wissens-Archiv entsteht, das in die Unterrichtspraxis der Studierenden zurückfließt. Das Format steht im Zeichen des geplanten Forschungsprojekts „Signature Practices 2020“, das die individuellen Handschriften von Tanzvermittler*innen untersucht.
Das Forum Tanzvermittlung ist ein offenes Angebot rund um das Thema Tanzvermittlung, das einen intensiven Austausch zu Vermittlungsfragen, Konzepten und Ideen ermöglicht. Im Dialog mit verschiedenen Akteur*innen aus Frankfurt und der Region werden Fragestellungen zur Vermittlung und zur kulturellen Bildung diskutiert und erprobt. Die Veranstaltungen werden von den Partnern (MA Contemporary Dance Education, Tanzlabor 21, KitaTanz) oder geladenen Expert*innen aus den Bereichen Tanzkunst, Bildung und Erziehung geleitet. Dabei steht der Umgang mit Zielgruppen, sowie unterschiedliche Blickwinkel auf das Arbeitsfeld Tanzvermittlung im Zentrum der Diskussion. Das Format richtet sich an Pädagog*innen, Erzieher*innen, Künstler*nnen, Lehrer*nnen, Vermittler*innen und andere Interessierte.
In den vergangenen Jahren wurde von den Studierenden das Workshop-Festival TanzSprint für interessierte Laien und Professionelle organisiert. Nach einer Überarbeitung der Studienprüfungsordnung werden die Studierenden des MA CoDE jeweils im 3. Semester ein neues Vermittlungsprojekt von der Planung über die Durchführung zur Dokumentation konzipieren. Dabei soll besonderes Augenmerk auf spezifische Zielgruppen sowie räumliche und institutionelle Rahmenbedingungen gelegt werden. Weitere Informationen finden Sie rechtzeitig unter der Rubrik: „MA CoDE aktuell“.