Let’s talk! – Der 7. Oktober, der Krieg in Gaza und die Folgen in Deutschland

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Kurz vor dem ersten Jahrestag des 7. Oktober lädt die Bildungsstätte Anne Frank vom 23. bis 25. September 2024 an drei Fokustagen zur Auseinandersetzung mit den Folgen des Terrors und des Gaza-Kriegs auf die Gesellschaft in Deutschland ein.

Auch hier bildet der 7. Oktober 2023 eine Zäsur: Seit dem Überfall der Hamas und dem Krieg im Gaza-Streifen sind Antisemitismus und anti-muslimischer Rassismus in erschreckender Weise angestiegen. Es herrscht ein Klima der Angst – bei jüdisch und muslimisch gelesenen Menschen vor Angriffen und Ausgrenzung. Und in der Mehrheitsgesellschaft große Unsicherheit: Wie sich positionieren? Wie überhaupt über den Israel-Palästina-Konflikt sprechen?

Bildungseinrichtungen sind ganz besonders von der aktuellen Situation betroffen. Wie können sie Orte des kontroversen Austauschs bleiben (oder werden) – und gleichzeitig Menschen vor Diskriminierung schützen? Wie können sie mit Protesten umgehen? Wie auf Hass und Polarisierung im Netz reagieren? Drei Fokustage widmen sich den Schwerpunktbereichen Schule, Hochschule und NGOs.

An den Abenden finden öffentliche Veranstaltungen statt.

Fokustag Hochschule am 23. September 2024

Gemeinsam mit der Frankfurt University of Applied Sciences veranstaltet die Bildungsstätte Anne Frank am Montag, 23. September, einen Fokustag für Hochschullehrende, Mitarbeitende und Studierende mit Vorträgen, Workshops und einer Podiumsdiskussion zum Themenkomplex „Politischer Raum Campus – Hochschulen nach dem 7. Oktober“.

Ein- und ausgeladene Wissenschaftler*innen, Hörsaalbesetzungen oder Proteste auf dem Unigelände – im Fokustag soll der Versuch gewagt werden, Unsicherheiten und Fragen des letzten Jahres zu behandeln und kritisch über den Umgang mit den Folgen des 7. Oktober nachzudenken.

Am Abend findet eine Lesung aus dem Sammelband „Trotzdem sprechen“ mit anschließendem Gespräch statt. Die Herausgeberinnen Lena Gorelik, Miryam Schellbach und Mirjam Zadoff hatten für „Trotzdem sprechen“ (erschien im April 2024) Autor*innen eingeladen, ihre Gedanken zum 7. Oktober und dem Gaza-Krieg zu teilen. Mit ihren Texten halten sie am Austausch fest, trotz Terror und Krieg, trotz Diskriminierung und Polarisierung - und schaffen so die „greifbarste Utopie unserer Tage“. 

Programm am 23. September 2024

Fokustag Hochschule 
Politischer Raum: Campus – Hochschulen nach dem 7. Oktober 

Für Hochschullehrende, Mitarbeitende, Studierende & Interessierte 

9 Uhr - 17 Uhr, Frankfurt University of Applied Sciences, Nibelungenplatz 1, 60318 Frankfurt

Programm:

9 Uhr / Ankommen
9.30 Uhr / Begrüßung 

Prof. Dr. Meron Mendel (Direktor Bildungsstätte Anne Frank) 
Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke (Präsident Frankfurt University of Applied Sciences)

10 Uhr / Vortrag
Jüdische Perspektiven auf Antisemitismus an deutschen Universitäten 

Prof. Dr. Julia Bernstein (Antisemitismusforscherin, Frankfurt University of Applied Sciences und Vorsitzende des Netzwerks jüdischer Hochschullehrender in Deutschland, Österreich und der Schweiz (e.V.))

11 Uhr / Vortrag
Spannungsfeld: Antisemitismus und Rassismus

Dastan Jasim (Politikwissenschaftlerin, Associate Fellow am GIGA-Institut für Nahost-Studien)

13 Uhr / Workshops

A. Antisemitismus und Rassismus nach dem 7. Oktober – Furkan Yüksel & Samuel Stern (Bildungsreferenten Bildungsstätte Anne Frank)

B. Kommunikation im Themenfeld Israel/Palästina – Daniel Heinz (Universität Osnabrück)

C. Safe(r) Spaces, Brave(r) Spaces – Wie Räume schaffen? – Nilima Zaman (Gründerin BIPoC+ Feminismen*)

D. Freiheit unter Druck: Meinungsfreiheit, Wissenschaftsfreiheit und Demonstrationsrecht – Wo liegen die Grenzen unserer Grundrechte? – Farnaz Nasiriamini (Juristin, Politische Soziologin)

15.15 Uhr / Podiumsdiskussion
Proteste an den Unis – Zwischen Bagatellisierungen und Kriminalisierung

Mit: Daniel Heinz (Politikwissenschaftler, Universität Osnabrück), Dastan Jasim (Associate Fellow am GIGA-Institut für Nahost-Studien), Dr. Peter Ullrich (Soziologe, Kulturwissenschaftler, Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin)

Moderation: Amina Aziz (Journalistin, Co-Chefredakteurin Missy Magazine)

Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ 

Öffentliche Veranstaltung am Abend

19 Uhr - 21 Uhr / Lesung und Gespräch: „Trotzdem sprechen“

Ort: Bildungsstätte Anne Frank, Hansaallee 150, 60320 Frankfurt am Main

Die Herausgeberinnen Lena Gorelik, Miryam Schellbach und Mirjam Zadoff hatten für den Sammelband „Trotzdem sprechen“ (erschien im April 2024) Autor*innen eingeladen, ihre Gedanken zum 7. Oktober und dem Gaza-Krieg zu teilen. Mit ihren Texten halten sie am Austausch fest, trotz Terror und Krieg, trotz Diskriminierung und Polarisierung - und schaffen so „die greifbarste Utopie unserer Tage".

Moderation: Miryam Schellbach

Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“

Anmeldung: per Mail an events-at-bs-anne-frank.de, Betreff: „Trotzdem sprechen“ (Anmeldefrist: 17. September 2024)

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