Nach der Eröffnung im Bockenheimer Depot geht es zum Frankfurt LAB, wo Panama, eine Größe des Voguing im RheinMain-Gebiet, zum Auftakt der Eröffnungsparty einen Voguing-Workshop geben wird. Gemeinsam mit Mitstreiter*innen der Frankfurter Ballroom-Community „anybody walking?“ lädt Panama dazu ein, Voguing auszuprobieren und mit dieser Zelebration queerer, non-binärer und trans* people of color in die Woche des Schauspielschultreffens zu starten.
Die Initiative „anybody walking?“ wurde 2018 unter dem ursprünglichen Namen „Voguing in Hessen“ gegründet und hat seitdem die lokale Ballroom-Szene in Hessen und der Umgebung kultiviert. Neben regelmäßigen Treffen und Trainings hat sie aktiv durch Organisation von Workshops mit namhaften, nationalen und internationalen Künstler*innen der Ballroom-Community und in Zusammenarbeit mit lokalen Tanzschulen zur Weitergabe der Ballroom-Künste beigetragen. Die Mitglieder haben im Laufe der Jahre an zahllosen Balls in Europa und Übersee teilgenommen. Mit dem Wachstum der lokalen Community in Frankfurt war es ihnen möglich, kleinere Events (Practice Balls) und letztes Jahr den ersten Kiki Ball in Frankfurt zu veranstalten. anybody walking? kooperieren mit lokalen Organisationen und Initiativen wie dem LLL e.V., dem feministischen DJ Kollektiv GG VYBE und dem Frankfurter Künstler*innen-Kollektiv c.c.bb.069. Zudem agieren sie als Referent*innen für Ballroom und queere Kultur im Raum Frankfurt.
Unterstützt werden sie dabei von Angela Richter, neben ihrer Tätigkeit als DJ auch Vertretungsprofessorin für Regie an der HfMDK. Richter ist eine deutsch-kroatische Regisseurin und Autorin und lebt in Berlin und Frankfurt. Ihre Arbeit oszilliert zwischen Kunst, Theater und Journalismus. Von 2013 bis 2016 war sie Hausregisseurin am Schauspiel Köln. In den letzten zehn Jahren arbeitete Richter künstlerisch mit digitalen Dissidenten wie Edward Snowden und WikiLeaks-Gründer Julian Assange zusammen. 2012 wurde ihr Stück Assassinate Assange uraufgeführt, das in Berlin, Hamburg, Köln und Wien gezeigt wurde. Seitdem besuchte die Regisseurin nicht nur regelmäßig den WikiLeaks-Gründer in London, sondern engagierte sich zunehmend als Journalistin, 2020-2022 berichtete sie live vor Ort vom Auslieferungs-Prozess gegen Assange in London. In der Spielzeit 2014/15 schrieb und inszenierte Richter das interaktive Transmedia-Projekt „Supernerds“ zum Thema digitale Massenüberwachung, Whistleblowing und digitale Dissidenten in Zusammenarbeit mit dem WDR, dem Schauspiel Köln und den Produzenten Gebrueder Beetz. Im Oktober 2019 inszenierte sie die Uraufführung von „Die drei Leben der Antigone“, dem ersten Stück des Philosophen Slavoj Zizek am Nationaltheater Zagreb. Richter schreibt regelmäßig für Der Freitag, Die Welt und das schweizer Republik Magazin.