Fachtag: „Kunst und Kultur nach dem 7. Oktober – Impulse für die antisemitismus- und rassismuskritische Kulturarbeit“
Die Bildungsstätte Anne Frank lädt für den 2.12.2024 zu einem Fachtag ein, der Impulse für die antisemitismus- und rassismuskritische Kulturarbeit geben soll. Das Tagesprogramm richtet sich an Fachpublikum aus dem Kunst- und Kulturbetrieb, am Abend findet eine öffentliche Podiumsdiskussion statt.
Der Fachtag greift die aktuellen Verunsicherungen vieler Kulturarbeiter*innen und Künstler*innen rund um die Konflikte in Israel und Palästina auf, die sich nach den Gewaltausbrüchen seit dem 7. Oktober 2023 weiter verstärken. Die oft geforderten Eindeutigkeiten und die Einordnung in richtig oder falsch, gut oder böse können Kunst und Kultur nicht immer liefern. Gleichzeitig gibt es den berechtigten Wunsch sich aktiv und klar gegen Diskriminierung, Unterdrückung und Gewalt zu positionieren und empathisch mit Menschen in Notsituationen zu sein.
Das Panel „Boykott – Ausladen – Canceln” sucht nach Handlungsoptionen, aber auch nach Grenzen des Ertragbaren: Was tun mit Kunstwerken oder Veranstaltungen, die als problematisch gelten, jenseits von Abhängen oder Absagen?
Die drei Workshops haben das Ziel, in den wahrgenommenen Spannungsfeldern handlungssicher(er) zu werden.
Zielgruppe
Fachkräfte aus Kulturinstitutionen und -Verwaltungen, Kulturarbeitende, Künstler*innen und alle Interessierten.
Anmeldefrist
Mittwoch, 27.11.2024
Zeitplan
Montag, 2. Dezember 2024 10.30-18 Uhr
- 10.30 Uhr: Ankommen
- 11 Uhr: Panel „Boykott – Ausladen – Canceln. Abgesagt werden und sich-selbst-absagen als Lösung?”
- 12.30 Uhr: Mittagessen
- 13.30 Uhr: Workshopphase
- 17.30 Uhr: Zusammenfassung
- 18 Uhr: Ende
- 17.30 Uhr: Wrap-up
- 19.30 bis 21 Uhr: Öffentliche Podiumsdiskussion: Solidarität und Spaltung – Die Solidaritäts-Debatte in Deutschland seit dem 7. Oktober und dem Gaza-Krieg
Workshops
13.30 Uhr
Workshop #1
Diskriminierungskritisches Arbeiten - Praktische und rechtliche Perspektiven auf Antidiskriminierungstools
Welche juristischen Tools wie Code of Conduct, Antidiskriminierungsklausel usw. gibt es, wo liegen ihre Vorteile, aber auch ihre rechtlichen und praktischen Grenzen?
Nora Auerbach (wissenschaftliche Mitarbeiterin Kanzlei Laaser) und Sonja Baltruschat (Diversitymanagerin)
Workshop #2
Kein Kunststück? Rassismus- und Antisemitismuskritik in der Kulturproduktion zusammen denken
Was können Kulturarbeiter*innen und Künstler* innen tun, um sich gegen Antisemitismus und Rassismus besser aufzustellen?
Deborah Krieg und Anna Lampert (Referentinnen Bildungsstätte Anne Frank)
Workshop #3 Krisenkommunikation
Die entscheidende Konfliktarena heutiger Kulturdiskurse ist das Digitale. Kulturinstitutionen und Bildungshäuser brauchen neue Fähigkeiten, um Shitstorms, Angriffe und Störungen gut zu überstehen.
Ralf Schlüter (Co-Gründer der Kulturbotschaft)